VIGNETI ZABÙ
Das ausgesprochen junge Weingut existiert gerade einmal seit Mitte der 1990er Jahre. Die Jugendlichkeit von Vigneti Zabù ist aber besser mit Frische, denn mit Unreife umschrieben. Gegründet hat das Gut Michele Villa, ein aus Rom stammender Weinhändler und Weinliebhaber, der sich damit einen Herzenswunsch erfüllte. Ein Pfund, mit dem Vigneti Zabù wuchern kann, ist die Unterstützung durch die italienische Weindynastie Farnese und den namhaften Önologen Filippo Baccalaro, der im Gegensatz zu vielen Kollegen nicht durch den Weinbau der Toskana geprägt ist. Filippo fühlt sich im heißen Süden Italiens pudelwohl, was er schon in den Abruzzen, in Kampanien und Apulien bewiesen hat. Und nun kreiert er unter sizilianischer Sonne hochwertige Weine zu moderaten Preisen. Was seinem und Villas erklärtem Ziel entspricht: Weine zu erzeugen, die die Vielfalt Italiens und die Eigenarten der Regionen reflektieren.
Im Südwesten Siziliens, in den Hügeln bei der Gemeinde Sambuca di Sicilia, liegt das Weingut Vigneti Zabù oberhalb des kristallklaren Lago Arancio und unterhalb des meist strahlend blauen Himmels. Die Landschaft dort hat die Jahrhunderte ohne einschneidende Eingriffe überdauert. Das milde Mikroklima bietet beste Voraussetzungen für die Schaffung unverwechselbarer Weine. Das Wasser des Sees sorgt dafür, dass die Trauben während der oft heißen Sommer optimal reifen.
Die einheimischen Bauern haben seit jeher gewusst, wie sie Reben unter den örtlich gegebenen Bedingungen anbauen müssen, um das Beste aus ihnen herauszuholen. In den Bereichen Vinifikation und Marketing gelangten sie hingegen oft an ihre Grenzen. Gerade deshalb waren die Kooperation mit der Farnese Group, die strategische Allianz mit der Kellerei Cellaro und die Einbeziehung von Filippo Baccalaro clevere Ideen.
Der Name Vigneti Zabù spielt übrigens auf Sambuca di Sicilia an, das bis 1928 - als Mussolini die Italinisierung der Ortsnamen einleitete - Sambuca Zabut hieß. Der Name stammte aus der Zeit der arabischen Besetzung, wobei es drei verschiedene Deutungen für seinen genauen Ursprung gibt: Entweder bezog er sich auf das harfenähnliche Saiteninstrument Zabut, welches auch im Gemeinde-Wappen zu sehen ist. Oder auf den Gründer des Ortes, Emir Al Zabuth. Oder aber auf das arabische as-Sabuqah für "abgelegender Ort".
Vigneti Zabù ist bekannt für qualitativ hochwertige Weine von hoher Typizität. Neben der alten Rebsorte Nero d'Avola - die charakterstarke, dunkle Weine hervorbringt gedeihen in den Weinbergen des Gutes die weiße Insolia, aber auch Merlot und Chardonnay. Die eigentlich am Ätna beheimatete Nerello Mascalese macht auch am Lago Arancio eine gute Figur. Bei Vigneti Zabù lässt man die reifen Trauben - mit angeknickten Stielen - länger am Stock, damit die südliche Sonne und der heiße Sahara-Wind Scirocco sie eintrocknen.
